Bist du ein Daytrader oder ein Swingtrader?
Daytrading oder Swingtrading? Wer bereits die ersten Versuche in einem Demo Konto gewagt hat, wird sich in dieser Frage wiederfinden! Am Anfang ist man beides gleichzeitig:) Man ist Daytrader und Swingtrader in einem – Kommt immer darauf an, wie lange man braucht, den sich im Minus befindlichen Trade auszusitzen, in der Hoffnung, ihn doch noch im Gewinn oder weeenigstens auf Null schließen zu können. Die Überschrift Daytrading contra Swingtrading ist aber auf klare Strategien bezogen, die sich hinter diesen Begriffen verbergen. Nicht zuletzt, um den Trading Stil zu finden, der am besten zu einem passt. Unabhängig davon, ob man im Forex Markt unterwegs ist, die Indizes handelt oder sich für Aktien interessiert ( auch da gilt es zu Beginn, sich erstmal für einen Bereich zu entscheiden, bis die Grundlagen sitzen. Hinterher kann vieles übertragen werden – charttechnisch zumindest. Das Hintergrundwissen ist dann zusätzlich ein etwas Anderes ).
Die gute Nachricht: Zu jedem Tagesablauf gibt es die passende Strategie, denn ob Daytrading oder Swingtrading ist unter anderem auch eine Frage des zeitlichen Aufwands. Diesen Punkt solltest du als ersten abzuklären, um von Anfang an die richtigen Strategien für dich filtern und dich auf diese konzentrieren zu können. Wie viel Zeit Du zum Traden hast, und zu welchen Tageszeiten Dir dies möglich ist. Also was möchtest Du handeln, wann ( feste Uhrzeiten ), und wie oft möchtest Du Dich in der Woche mit den Charts beschäftigen. Mit den Antworten auf diese Fragen finden sich automatisch schon Stil und Strategien, die dazu passen. Als zweiter, aber nicht weniger wichtiger Punkt, kommt die Größe Deines Handelskontos zum Tragen. Swingtrader müssen mit größeren Stopps arbeiten als Daytrader. Hast Du ein 100 Euro Handelskonto, kannst Du keine 50 Euro Stopps setzen. Also kannst Du theoretisch schon, aber nur zwei Mal, wenn sie Dir gerissen werden. Und Deinen Puls brauchst Du in so einem Trade auch nicht unbedingt messen, Schweißausbrüche und Zittern gibt es gratis dazu. Also bitte einfach gar nicht in Versuchung kommen auszurechnen, dass man sich ja einen 50 Euro Stopp leisten kann, weil man ja 100 Euro hat. NEIN, KANN MAN NICHT! 1 – 2% pro Trade vom Gesamtkapital pro Trade riskieren, ohne Wenn und Aber.
Erstelle bitte IMMER erst ein Demo Konto, und nutze es so lange, bis Du sicher bist! Ich selbst arbeite mit WH Selfinvest, admirals und ActivTrades zusammen – allein schon, weil meine Vorbilder alle dort zu finden sind 🙂 Hier gibt es als zusätzliche Software Möglichkeit den Nanotrader, der als echte Alternative zum MT4 anzusehen ist.
Daytrading contra Swingtrading
Daytrading
Hier geht es um die Positionen, die nur Stunden, Minuten oder gar Sekunden gehalten werden. Ein schönes Beispiel hierfür ist die sagenumwobene Open Range Breakout Strategie im DAX, an der ich mir fast die Zähne ausgebissen habe, bis ich sie endlich einigermaßen beherrschte ( siehe mein erstes Buch ).
Man kann als Daytrader jeden Tag im Markt sein. Aus psychologischer Sicht die anstrengendste Art und Weise zu traden, da man die Charts über Stunden hinweg beobachtet, und nur allzu leicht in Versuchung gerät, sein Regelwerk über Board zu werfen, und den Kampf mit der aktuellen Kerze aufzunehmen. Mögliche Timeframes sind für diesen Handelsstil sowohl der H1 als auch der 5-Minuten oder gar 1-Minuten Chart, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Disziplin ist hier das A und O. Du kannst schneller ins Zocken geraten, als man DAYTRADING schreiben kann, und schon hat Dich der Markt im Griff. Du springst rein, weil Du Dir gegen jegliches besseres Wissen ganz sicher bist, dass nur dieser eine Trade jetzt unbedingt mal spontan eröffnet werden muss. Und kassierst prompt die Rechnung dafür. Als nächstes folgen dann Rachetrades in doppelter Positionsgröße, um den Verlust wieder reinzuholen usw.
Um solche Katastrophen zu vermeiden, ist hier zusätzlich vorab zu klären, ob Du:
- die Geduld hast, viele Stunden am Tag vor den Charts zu verbringen
- die Disziplin besitzt, nur Dein Regelwerk durchzuziehen, ohne Dich auf Gezocke einzulassen
- Lust dazu hast, Deinen Blick auf eine Menge zusätzlicher Informationen zu schulen, um den Überblick behalten zu können, was beim Swingtrading doch etwas reduziert wird
Tradingplan – Alles Kopfsache!
Daytrading wird zu leicht zur absoluten Zockerei! Hast Du Dich aber im Griff, und trainierst regelmäßig, Dich an Deinen Tradingplan zu halten, steht Deinem Erfolg nichts im Wege. Dein Trading Plan muss natürlich erstmal aufgestellt werden, damit Du nicht nur überhaupt einen Überblick erhältst, was Du wann und wie handeln möchtest, sondern ganz konkret weißt, welche Trades Du eröffnest und wie. Vorher. Nicht erst, wenn Du schon dabei bist, Deine Verluste auszusitzen in der Hoffnung, der Kurs dreht doch noch. Ich arbeite momentan an einem Tradingplan, den ich hier als Basis für Euch zum Download bereitstellen werde, bis dahin findest du hier den Schnupperkurs von Phoenix Trader, der einen entsprechend ausführlichen Plan beinhaltet.
Achtung: Gaps!
Ein Vorteil des Daytrading ist die Vermeidung von nächtlichen Gaps. Große Kurssprünge, die häufig über Nacht passieren. Vorsicht! So etwas passiert auch gerne mal an Nonfarm Payrolls Tagen! Das kann ziemlich schmerzhaft für Deinen Kontostand werden, denn auch wenn Du einen Stopp gesetzt hast, kann der Kurs darüber hinweg „springen“. Zur nächsten Marke, auf der er „landet“, wird Deine Position geschlossen. Als Daytrader brauchst Du Dir darüber keine Sorgen machen, zumindest nicht nachts:) Am ersten Freitag des Monats jedoch schon! Non Farm Payrolls heißt hier das Stichwort. Die plötzlich aufkommende Volatilität durch die Bekanntgabe von Wirtschaftsdaten kann einem übelst die Laune vermiesen, wenn man sie für diesen Tag nicht eingeplant hat. Doch wie bereits angekündigt, gibt es für jeden eine Strategie! So auch für Trader, die genau diese aufkommende Volatilität nutzen, und in Sekunden einen riesen Gewinn hieraus ziehen. Birger Schäfermeyer ( seine Strategie findet man zum Beispiel auch bei WH Selfinvest ) hat mal in einem Video vorgeführt, wie er den DAX an so einem Tag handelt – meine Kinnlade landete auf dem Tisch:) Da ich nicht davon ausgehe, dass Du diese Taktik bereits beherrscht, schau bitte jeden Morgen in den Wirtschaftskalender. So weißt Du, was auf Dich zukommt.
Swingtrading
Hier geht es langsamer voran. Sowohl das Traden an sich, als auch der Lernprozess aufgrund von Zeitmangel. Wie der Name schon sagt, werden Swings gehandelt, also Schwünge des Kurses, die auch über mehrere Tage oder Wochen gehen können. Diese Strategie eignet sich vom H1 bis zum D1 Chart hervorragend, wenn man sich nur einmal am Tag mit dem Handel beschäftigen möchte. Gerade die Tageskerzen bieten wunderschöne Einstiegsmöglichkeiten für lange Trades. Natürlich sind im Swingtrading die größeren Bewegungen ein Vorteil, da entsprechend größere Gewinne machbar sind. Oftmals wird einfach mit dem Trend mitgelaufen, der Stopp nach Markttechnik nachgezogen, bis der Kurs dreht und die Position schließt. Eine schöne Art zu handeln, nicht so stressig, und es ist immer ein Überraschungsmoment da, wenn man am nächsten Tag nachschaut, was so passiert ist. Auch hier muss mit einer vernünftigen Strategie gearbeitet werden, und es werden größere Stopps benötigt. Ein Vorteil ist aber, dass man nicht so schnell ins Zocken kommt. Es geht gemächlich voran.
Nebenberufliches Trading
Tradet man nebenberuflich, ist dies durchaus eine schöne Möglichkeit. Die Planung für die kommende Woche nimmt man sich am Wochenende vor, platziert evtl. schon die ein oder andere Order im Markt, die der Kurs dann bei Erreichen automatisch ausführt, oder schaut nach Feierabend in die Charts und eröffnet oder schließt Positionen manuell. Swingtrader haben auf jeden Fall die chilligere Variante gewählt:)
Was die Trades selbst angeht, so gibt es hier auch wieder die “das Glas ist halb leer oder halb voll” Varianten:
Einerseits ist man den Kursverläufen ausgeliefert, wenn man eine Position eröffnet, und dann den Tag über nicht nachschaut, was passiert. Andererseits habe ich aber auch die Erfahrung machen dürfen, positiv überrascht zu sein, als ich dann am nächsten Abend einen Blick in die Charts geworfen habe. Die Position war weit in den Gewinn gelaufen, was definitiv nicht der Fall gewesen wäre, wenn ich den ganzen Tag davor gesessen hätte, weil ich sie allein schon aus Angst vor dem Verlust des bisherigen Buchgewinns viel eher geschlossen hätte. Chartanalysen als auch Marktanalysen sind hier von wesentlich größerer Bedeutung – und die Gewinne entsprechend höher;)
Eine schöne Möglichkeit herauszufinden, welche der beiden Varianten für Dich die Sinnvollste ist, ist in jedem Fall der oben genannte Trading Schnupperkurs.
Muss man sich entscheiden?
Nein, man muss sich nicht zwangsläufig entscheiden zwischen Beidem, man kann auch unterschiedliche Strategien gleichzeitig handeln. Zu Anfang ist es aber ratsam, sich erstmal auf eine Sache zu konzentrieren, denn es ist schon schwer genug, eine einzelne Strategie profitabel zu handeln. Um es sich nicht unnötig schwerer zu machen, ist hier Disziplin notwendig. Nicht alles auf einmal zu wollen, sondern sich erstmal in kleinen Schritten durch den Anfang zu kämpfen, ist hier die sinnvollste Herangehensweise.
Es geht dabei lediglich darum, Deinen Blick zu schulen für Kursverläufe, und darum, Einstiege auszumachen, die sinnvoll sind. Dieses geschulte Auge erreiche ich aber nur, indem ich es immer wieder auf die gleichen Formationen und Signale schule. Immer und immer wieder die gleiche Herangehensweise, die gleichen Abläufe, die gleichen Indikatoren. Nur so erreicht man den Punkt, an dem man den Chart öffnet, und aus der Gewohnheit heraus seine Signale sieht. Das Auge hat gelernt zu unterscheiden zwischen den Formationen, Kursverläufen oder Signale, auf die man sich die ganze Zeit konzentriert hat.
Versuche ich aber, unterschiedliche Strategien gleichzeitig zu erlernen, kommt das Auge durcheinander. Man schmeißt alle Strategien zusammen, und beherrscht am Schluß keine davon. Die Unsicherheit zu Anfang macht das ganze noch etwas interessanter, denn Folgendes wird passieren:
Erstmal auf eine Strategie konzentrieren, sonst kommt man durcheinander!
Dadurch dass man noch keinen klaren Blick beherrscht, sieht man einfach in jeder Bewegung der aktuellen Kerze eine Chance, oder es fallen einem Bruchstücke einer Strategie ein, und das Gehirn sagt: „Das kannst Du doch schon! Los ab, rein in den Markt! Geld verdienen! Das sieht doch gerade genau so aus!“ Ja man hat in dem Moment eine Chance – die Chance, sein Konto platt zu machen. Aber das war’s auch. ( Erfahrungswert ) Genau für diese Problematik am Anfang habe ich das Starter Set erstellt. So hat man ein schlichtes Template, mit dem man ganz klar Schritt für Schritt immer wieder dieselbe Strategie anwendet. Man kommt nicht durcheinander, worauf man jetzt achten soll, sondern orientiert sich an festen Vorgaben. So handele ich den DAX, nachdem ich alles überflüssige aussortiert hatte.
Also: eins nach dem anderen, und so lange das Gleiche machen, bis es sitzt, und man alles, was parallel läuft, alle Details zu seiner Herangehensweise und seiner eigenen Strategie aufgenommen hat. HEißT: Die oben gestellten Fragen beantworten, dann für einen Tradingstil entscheiden, und ihn konsequent handeln. Erst im Demokonto natürlich:)
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